Wir sind ein Zusammenschluss ausgezeichneter historischer Hotels und Wirtshäuser in Südtirol. Wir sind Botschafter zeitloser Gastlichkeit.

Turmwirt

Ein Gespräch mit Maria Gasser über geschmorte Kalbswangen, starke Frauen und andere Gepflogenheiten im Kleinod Gufidaun.

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Maria Gasser

Maria Gasser, Gastgeberin der 5. Generation im Restaurant Turmwirt in Gufidaun über das Beisammensein, gepflegte Gastfreundschaft, liebgewonnene Familientraditionen und warum sie glaubt, dass dem Gasthaus die Zukunft gehört.

Historic: Gufidaun ist ein richtiges Kleinod. Obwohl es so abgeschieden wirkt, ist man überraschend schnell hier bei euch.

Maria Gasser
Gastgeberin der 5. Generation im Restaurant Turmwirt

Ja, wir sind von der Autobahnausfahrt in Klausen nur drei Kilometer entfernt und deshalb schnell zu erreichen. Das muss man aber wissen, denn durch Zufall findet man den Ort nicht.

Und wer findet den Turmwirt dann?

Wir haben viele Gäste, die schon mit ihren Eltern hier waren und die auf der Durchreise zum Gardasee oder in die Toskana sind. Sie wollen nicht an der Autobahn essen oder in eine Stadt hineinfahren und machen deshalb einen kurzen Abstecher hierher. Im Turmwirt beginnt für sie der Urlaub. Außerdem empfehlen die umliegenden Hotels den Turmwirt ihren internationalen Gästen, die nach einer hochwertigen, authentischen Südtiroler Küche suchen.

Handgemacht. Einfach und gut. Seit Generationen.

Was empfehlen Sie Ihren Gästen besonders?

Die geschmorten Kalbswangen sind unsere Spezialität. Und unser selbstgebackenes Körnerbrot mit Haselnüssen, davon schwärmen unsere Gäste.

Der Turmwirt wurde damals wie heute hauptsächlich von Frauen geführt. Ihre Urgroßmutter Valeria Gasser wurde 100 Jahre alt und stand noch mit 90 Jahren in der Küche.

Sie war eine strenge Frau und hat das Ruder lange nicht aus der Hand gegeben. Die Uroma hat auch immer die Jugendlichen gemaßregelt, wenn sie nachts allzu spät nach Hause gekommen sind – nicht nur die eigenen, alle aus dem Dorf! (lacht) Manche Leute sagen, ich sei wie die Uroma. Vielleicht meinen sie aber nur, dass ich auch so viel schimpfe wie sie. (lacht)

»Die gemeinsam verbrachte Zeit schätzen die Leute besonders, wenn sie im Gasthaus essen. Deshalb bin ich überzeugt, dass den Gasthäusern die Zukunft gehört.«

Maria Gasser
Gastgeberin der 5. Generation im Turmwirt

Der Turmwirt

Zwischen dem Kirchturm auf der einen und dem mittelalterlichen Hexenturm von Schloss Summersberg auf der anderen Seite liegt in der Idylle des Örtchens Gufidaun oberhalb des Eisacktals das Gasthaus Turmwirt.

Turmwirt

Welches historische Element oder welcher Ort im Haus ist Ihnen am liebsten?

Mein Lieblingsort ist unsere Stube oben im privaten Bereich. Die ist das Herzstück des Hauses und unser Rückzugsort mit den Kindern. Dort trifft sich schon seit der Zeit meiner Urgroßeltern immer die Familie. Mein Vater ist sogar in dieser Stube auf die Welt gekommen.

Im Turmwirt hängen viele Kunstwerke des Malers Josef Telfner (1874–1948). Was hat es damit auf sich?

Josef Telfner hat früher auf einem Hof in Gufidaun gewohnt und hier im Turmwirt immer Wein getrunken. Aber er hatte oft kein Geld, also hat er stattdessen Bilder dagelassen. So sind wir zu den ersten Telfner-Bildern gekommen. Mein Vater hat dann einiges dazugekauft, zum Beispiel viele Bilder, auf denen unser Haus zu sehen ist. Aber langsam ist unsere Sammlung groß genug. (lacht)

Gibt es im Turmwirt eine seit Generationen gepflegte Tradition?

Ich habe früher mit meiner Mutter vor dem Schlafengehen immer noch ganz lang geredet. Mit Pius, meinem Sohn, mache ich das auch so, dass wir noch lange im Bett sitzen und reden. Denn auch wenn man täglich beieinander ist, hat man während der Arbeit ja kaum einmal Zeit zum Reden. Dabei ist Zusammensitzen und Reden so wichtig. Diese gemeinsam verbrachte Zeit schätzen die Leute auch besonders, wenn sie im Gasthaus essen. Deshalb bin ich überzeugt, dass den Gasthäusern die Zukunft gehört.

Wie schafft es die ältere Generation, dass die jüngere ihren Weg zum Haus zurück findet?

Sie muss die Jungen einfach ein bisschen machen lassen. Deshalb bin ich zum Schluss nach mehreren Jahren im Ausland auch zurückgekommen. Ich konnte hier vieles umsetzen, was ich gelernt hatte. Am Anfang wollte ich nämlich gar nicht zurück. Es war mir zu langweilig hier, mir fehlte die Herausforderung. Und meine Mutter hat immer gesagt: Wenn du nicht weitermachen willst, ist das auch in Ordnung. Dann machen wir den Betrieb eben irgendwann zu, wenn wir alt sind. Doch jetzt passt eigentlich alles und ich bin froh, dass es so gekommen ist. Ich habe meine zwei Kinder und den ganzen Tag genug zu tun. Langweilig wird mir bestimmt nicht. (lacht)

Was möchten Sie den nächsten Generationen mit auf den Weg geben?

Sammle Erfahrungen, auch im Ausland. Probiere dich aus, aber lass dir nichts aufdrängen. Und am Ende entscheide dich für das, was du gerne tust, denn dann wirst du Erfolg haben.

Maria Gasser
Gastgeber im Turmwirt

Restaurant Turmwirt
Gufidaun 50
39043 Klausen, Südtirol
+39 0472 844 001
turmwirt-gufidaun.com

Ein Gespräch mit...

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